100 Jahre Pfarrcäcilienchor St. Georg Heiden

Schaufenster-Ausstellung zum Jubiläum

von Gabi Kowalczik

HEIDEN. Eigentlich sollte es nur das i-Tüpfelchen auf einem festlichen Programm zum 100-jährigen Bestehen des Heidener Pfarrcäcilienchores werden: ein Schaufenster mit einer Collage aus Fotos der Gruppe im Fotogeschäft von Uli Schmelting. „Dass es jetzt beinahe das Einzige ist, was von unserem Jubiläum übrig geblieben ist, ist unglaublich schade“, sagt Susanne Temminghoff. Die Coronavirus-Pandemie hat den Sängern einen dicken Strich durch ihre Planungen für dieses Jahr gemacht. Die Bilderausstellung im Schaufenster haben sie sich aber nicht nehmen lassen. Seit Donnerstag ist die Collage im Fenster des Ladenlokals an der Borkener Straße 2 – direkt am Kreisverkehr – zu sehen.

Mit der Gestaltung haben sich die Sängerinnen Susanne Temminghoff und Angela Thesing richtig viel Mühe gegeben. Auf zwei Leinwänden hatten sie vorab eine Auswahl an Bildern und kleinen Texten aufgeklebt, die sowohl die Geschichte des Chores widerspiegeln als auch das Miteinander in der Gemeinschaft darstellen. Auftritte, Proben, aber auch viele gesellige Momente miteinander machen das Chorleben für die Mitglieder des Pfarrcäcilienchores aus, bestätigen beide Frauen. Eine dritte Leinwand mit aufgeklebten Flyern erinnert an viele Auftritte der Gruppe. Notenhefte, Notenständer, ein Bild des Chorleiters Gerd Kerkemeier und eine Holztafel mit der Aufschrift „100 Jahre Kirchenmusik“ runden die Schaufenster-Ausstellung ab.

„Dass wir unser Jubiläum nicht gebührend feiern können, tut immer noch weh“, gibt Angela Thesing offen zu. Besonders traurig macht sie, dass der Pfarrcäcilienchor das Konzertprogramm, das er einstudiert hat und Anfang Oktober aufführen wollte, nun voraussichtlich gar nicht mehr aufführen wird. „Wir hatten das Konzert mit unserem Chorleiter Gerd Kerkemeier geplant. Er hört Ende Oktober auf. Da bleibt einfach keine Zeit mehr, das Ganze nachzuholen.“ Statt eines großen Konzertes feiert der Chor sein Jubiläum nun in einem internen Gottesdienst. In dieser Feier erhält die Gruppe dann auch eine Palestrina-Medaille für 100 Jahre Kirchenmusik.

Nach längerer Pause kann der Pfarrcäcilienchor St. Georg nun seit Kurzem wieder proben. „Nach Stimmen getrennt“, erklärt Susanne Temminghoff. „Das ist ein seltsames Singgefühl.“ Aber besser als gar nichts, ergänzt Angela Thesing. „Endlich wieder singen zu können, das verschafft einem ein Hochgefühl“, sagt sie.

Borkener Zeitung, 19. September 2020